Samstag, 22. Oktober 2011

gelenkt... geleitet.. . . . gebremst gestoppt.

Tagtäglich begegnen uns Objekte, die uns beeinflussen und es fällt uns nicht mal mehr auf.
Die, sich scheinbar in Zeitlupe bewegende, Drehtür, die wir passieren müssen, wenn wir das Einkaufszentrum betreten, ist nicht etwa nur so langsam, dass auch Omi noch zurechtkommt. Nein, sie drosselt unser Tempo in auf eine kauftaugliche Geschwindigkeit. Barrieren werden geschaffen, getarnt mit Kostproben von Wurst und Käse, um die Aufmerksamkeit auf Angebote zu lenken. Vereinzelungsanlagen kontrollieren unsere Zugangsberechtigungen und regulieren Bewegungen von Menschenmengen. Wir werden gelenkt, abgebremst, geleitet, gestoppt, verführt....

Wie verhalten sich nun Menschen im Schwarm in der Fussgängerzone?

Menschenmengen organisieren sich von selbst, ohne sich abzustimmen.
Ein Beispiel sei eine typische Situation am Flughafen: Nach der Landung kommt man aus dem Flieger, und niemand weist einem den Weg. Aber einige aus der Gruppe gehen zielgerichtet voran - alle anderen folgen in dem Vertrauen, dass die anderen Bescheid wissen. "Es geht um Konsensentscheidungen und wie diese von einer Minderheit herbeigefügt werden."
Das Ganze sei keinesfalls undemokratisch: "Jeder, der Informationen hat, kann zum Führer werden", sagt der Forscher. "Man kann im Schwarm viel mehr Informationen nutzen, als man als einzelner sammeln könnte." Genau das mache Schwarmintelligenz aus.
(http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,471179,00.html)

Einmaliges Experiment von Quarks in Köln: 200 Menschen stehen in einer Halle - kaum gibt man ihnen den Befehl zum Laufen, schwärmen sie wie Fische durch den Raum.


Verweilzone, Ruhezone - Vergleich Supermarkt

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Verweil- und Ruhezonen findet man nur in manchen Mode-Filialen, selten aber im klassischen Supermarkt, außer eine Fruchtsafttheke ist vorhanden.

Am Marktplatz:
Hier gibt es die klassische Stadtmöblierung, Parks, Stühle, aber auch der Springbrunnen oder die Kirchentreppen stellen so etwas wie Inseln dar.

Freitag, 21. Oktober 2011

Wegbreite

Supermarkt:
Mit den Abständen zwischen den einzelnen Regalen kann die Gangbreite flexibel gestaltet werden. Gänge, die zu breit sind, erhöhen das Tempo der Käufers und er geht zu schnell an den Waren vorbei. In zu schmalen Gängen fühlt er sich nicht wohl, was sich wiederum negativ auf die weitere emotionale Beschaffenheit während des Kaufvorganges auswirkt.
Zwei Meter Gangbreite gelten als ideal.
Um auch zwischen den Regalen für punktuelle Aufmerksamkeit des Kunden zu sorgen, werden Warentische, Präsentationsständer, manchmal sogar Menschen, die mit Kostproben
warten, eingesetzt. Diese versperren gezielt den Weg, um die Wahrnehmung des Kunden zu irritieren und den bewussten Verstand direkt auf das jeweilige Angebot zu lenken.
Eine Technik, die unter dem Namen Blocking bekannt ist.

Marktplatz:
Dieses Blocking findet man am Marktplatz gerade bei den Wochenmärkten wieder. Kostproben von Käse und Wurstwaren werden in der Greifzone angeboten, weit ausladende Warentische laden ein, doch näher zu kommen oder der Verkäufer selbst lockt mit unzähligen Angeboten selbst.
Das Tempo der Einkäufer am Wochenmarkt wird verlangsamt, durch Verbauung der unzähligen Marktstände.

Das Tempo am leeren Marktplatz ist relativ hoch, nur bei Sonnenschein laden die Cafés und Restaurants und Schaufenster eher zum flanieren ein. Im Winter löst den Eisverkaufer Maroni-Mann ab und nachts lockt der Hot Dog Verkäufer hungrige Nachtschwärmer.


Sichtzone Supermarkt - Marktplatz Dornbirn

im Supermarkt:
auf Augenhöhe im Regal also in 1,40 -1,8 m werden Produkte platziert, die der Kunde erst kauft, wenn sie ihm auffallen, Impulswaren oder Neuheiten


Marktplatz:
Kleiderständer draussen, Schaufensterpuppen bei Modeläden, Eduscho Produkte der Woche,..

Greif- und Bückzone: Supermarkt - Marktplatz Dornbirn

Greifzone und Bückzone
In der Greifzone (60 – 140 cm) befinden sich die gängigen Markenwaren und Produkte mit hoher Marge. In der schwerer zu erreichenden Bückzone (< 60 cm) befinden sich die
preisgünstigeren Alternativen zu den Waren darüber.

Am Marktplatz:
Tisch Maronimann, Kleiderständer, Tische bei Marktstand 

Impulsware: Supermarkt - Marktplatz Dornbirn

Supermarkt:
Ware, die sich dafür eignet, spontan und damit unüberlegt gekauft zu werden, heißt Impulsware. Die klassische Impulsware sind Süßigkeiten. In Supermärkten finden sich Impulswaren oft im Kassenbereich. Außerdem werden sie gerne in Tankstellen und Kiosken verkauft. Dort hält sich der Kunde nur kurz auf und soll schnell zu einem Kauf angeregt werden.
(http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2009/0324/002_einkaufen.jsp )

Marktplatz:

Maroni-Stand, Eistüte, Salami-Stand im Sommer, Metallfigur-Käfer
Aktions-Schilder: 3 Croissants zum Preis von 1
Kaffee und Kuchen.. 


Rennbahn Supermarkt - Marktplatz Dornbirn

Rennbahn:
breiter Gang im Supermarkt oft an den Außenwänden entlang, der an allen wichtigen Verkaufsbereichen vorbeiführt

Marktplatz:
genau in der Mitte der Wege, Streifen im Pflaster weisen den Weg

Bremszone Supermarkt - Marktplatz Dornbirn

Bremszone:
im Supermarkt:
Bei all den Möglichkeiten der Verkaufspsychologie, den Kunden zu beeinflussen, wirkt es überraschend, dass besonders darauf Wert gelegt wird, den Eingangsbereich frei vom Einsatz verkaufspsychologischer Techniken zu halten. Das bewusste Weglassen von spezifischen Techniken gilt wiederum als eigene Technik und wird im Fachjargon als Dekompressionszone (Bremszone) bezeichnet. Diese begrüßt den Kunden nach dem Überschreiten der Eingangsschwelle und erfüllt zweierlei Aufgaben: Einerseits soll der Kunde Zeit haben, sich zu akklimatisieren, andererseits soller am Ende dieser Zone mit Drehkreuz oder vergleichbaren Vereinzelungsanlagen und dem Beschaffen eines Einkaufswagens von seiner gehsteigüblichen Geschwindigkeit auf eine kauftaugliche abgebremst werden.
Direkt an die Bremszone geknüpft wird die Frischeabteilung. Natürliche Produkte sollen Frische
ausstrahlen, Marktatmosphäre schaffen und dem Kunden ein gutes Gefühl mit auf den Weg durch die Gänge geben.
am Marktplatz:
Als Bremszone am Marktplatz würde ich den Bereich definieren, an dem die Fußgängerzone beginnt, bzw. die letzten Parkplätze für Autos sind. Die asphaltierte Straße wird dann zum Pflaster, Querstreifen sind auf dem Fussboden sichtbar.

Vergleich Supermarkt - Marktplatz Dornbirn



Einteilung eines Supermarktes in verschiedene Zonen 

1 Bremszone
2 Marktstand
3 Laufrichtung links
4 Kühltheke
6 Kassenzone mit Impulsware 



Mindmap: