Montag, 7. November 2011

Schwellenbereiche

Ich lenke meinen Fokus nun direkt auf die Schwellenbereiche, in meinem Fall auf den Übergang zwischen öffentlichem Raum und Geschäftsraum. Hier werden gekonnt Objekte, die unser Tempo entschleunigen positioniert, die Türen, Luftschleusen und Bodenbeläge eingesetzt.


Was passiert nun an der Schwelle? Sie ist der Übergang zwischen öffentlichem Raum und Privatraum. Schwelle ist ein sinnliches Erlebnis, der plötzliche Wechsel von Kälte und Wärme, von Trockenheit und Nässe und des Bewegungsablaufes, wenn wir uns die Füße abtreten auf der Schmutzfangmatte. Die Gestaltung des Übergangs, die Bewegung der Tür kann uns stärken und beleben.
(Jordan, 2004, S19)

Die Tür befindet sich im Raumübergang, sie ist Wand und nicht Öffnung, sie bewahrt, verschließt, grenzt ab, schafft Intimraum, ist offen, zu öffnen oder lässt ein. Bei zweiflügeligen Türen bleibt oft unbedacht ein Flügel geschlossen. Diese halbe Öffnung teilt, lädt nur zaghaft ein, ist ambivalent und lässt an der Empfangsbereitschaft zweifeln. Im Vergleich dazu ist eine einflügelige Tür entweder einladend offen oder zu.
Was passiert nun beim Öffnen der Tür? Kommt einem der Türflügel entgegen oder geleitet er mich direkt in den Raum? Was wenn die Tür zur Seite geschoben wird oder gar in der Wand verschwindet?
Frühere Kirchenportale waren in Trichterform gebaut und die Säulen wiesen den rechten Weg. Sie führten den Besucher hinein und wehrten gleichzeitig das Böse ab.
(Jordan, 2004, S32 ff)

Unsere Zivilisation... verlangt reibungslose und möglichst schnelle Übergänge. Selbstöffnende Türen nehmen uns sogar die Chance der sinnlichen Wahrnehmung des Griffs, des Begreifens.
(Jordan, 2004, S38)

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